Den Anstoß zur Gründung einer Verbindung am Realgymnasium in Bludenz ging aller Wahrscheinlichkeit nach von einigen Professoren der Schule aus und fiel bei den Schülern der Oberstufe auf fruchtbaren Boden. Das als Knabenorberschule 1940 gegründete Gymnasium Bludenz war zu dieser Zeit gerade 9 Jahre alt. Der erste Jahrgang stand, kriegsbedingt verspätet, vor der ersten Matura. Die Oberstufe wurde auch von mehreren, naturgemäß schon älteren Kriegsheimkehrern besucht. Der weltanschauliche Hintergrund zur Gründung dürfte wohl der Versuch einer Stärkung des christlichsozialen, konservativen Lagers gewesen sein. Initiator war der junge Direktor des Gymnasiums, Dr. Ludwig Kert. Der aus Wien kommende Kert war schon vor dem Anschluss Mitglied der Cartellverbindung Bajuvaria und bekannte sich politisch zur christlichsozialen Weltanschauung. Auf Grund dieser politischen Einstellung wurde er während des Krieges von Wien an die Lehrerbildungsanstalt in Feldkirch versetzt. Ihm zur Seite stand Prof. Rudolph Gabriel. Der aus Dornbirn stammende Gymnasialprofessor für Geographie und Turnen hat seine farbstudentischen Erfahrungen vor 1938 bei der Mittelschulverbindung Siegberg in Dorbirn und nach dem Krieg bei der AV Raeto Bavaria in Innsbruck gesammelt. Er wurde von Kert gebeten sein Wissen darüber den künftigen Aktiven weiterzugeben. Als weiteren Gründer finden wir den Bludenzer Apotheker Mag. May Fritsche, Mitglied bei Carolina in Graz im ÖCV. Sehr bedeutsam für die Sonnenberg war auch Fritsches Mitgliedschaft bei der Feriensippe Alemannia. Am 29. Juni, dem Peter- und Paulstag, erfolgte die Gründung der Korporation. Die Gründungsversammlung fand im Gasthof Rössle statt, der Festkommers stieg im kleinen Stadtsaal, damals Saal der französischen Besatzungsverwaltung (Gouvernement) in der Untersteinstraße. Der Stiftungsfestausflug führte nach Nüziders ins GH Bad Sonnenberg („s’Bädle“).

Die ersten Aktiven kamen aus der 6. und 7. Klasse des Gymnasiums. Gründungssenior war der aufgrund der Militärdienstleistung und Gefangenschaft schon etwas ältere Karl Thaler. Die erste Bude für die Verbindung war das Hinterzimmer im Gasthof Rössle in Bludenz (heute Cafe Fenkart). Bezüglich der Verbindungsabzeichen nahm man Anleihen bei der Feriensippe Alemannia, der seit etwa 1892 bestehenden Bludenzer Ferialverbindung. So stand der Alemannendeckel aus grauem Tuch für die gleichfarbenen Kappen der Sonnenberg. Das graue Tuch für die Aktivenmützen konnte nur mit Mühe aus der Schweiz besorgt werden, einige Altherren verwendeten einfach ihre Alemannendeckel. Es ist auch belegt, dass weitere Couleurartikel der bis 1938 aktiven Ferialverbindung von der Sonnenberg verwendet wurden. So leisteten Alemannias Schläger und Fläuse der jungen Sonnenberg in den ersten Jahren gute Dienste, nachdem sie Krieg und tausendjähriges Reich am Dachboden der Stadtapotheke in Bludenz unbeschadet überstanden hatten. Die Burschenstrophe verdankt die Verbindung dem Clunier und Carolinen Wendelin Gunz, damals Pfarrer von Tisis. Auf den "Zimbapfarrer" geht wohl auch der Wahlspruch der KMV Sonnenberg (Die Tat ist überall entscheidend!) zurück.

Die Verbindungsaktivitäten der ersten Zeit waren geprägt durch einen guten Zusammenhalt der Aktiven. Die aus den ersten Semestern erhaltenen Berichte zeigen ein reiches Programm an gesellschaftlichen Ereignissen, wie Kneipen, Tanzveranstaltungen und auch Bildungsveranstaltungen. Ein Grund für das anfänglich große Interesse an der Sonnenberg war sicher auch die Tatsache, dass damals wenig alternative Freizeitmöglichkeiten bestanden.

Kritiker der ersten Jahre

Für die Gründung einer Schülerverbindung an der noch jungen Schule gab es nicht nur Zustimmung. Historisch sehr interessant ist, dass kirchliche Kreise die wichtigsten Gegner der Verbindung waren. Der Religionslehrer und Leiter der damals sehr aktiven und marianischen Kongregation Kaplan Werner Würbel sah in der Mittelschulverbindung eine ernste Konkurrenz für seine Jugendgruppe sowie die Ministrantengruppe in Bludenz. Nach mehreren Berichten wurde, auch unter Beeinflussung der Elternhäuser, so mancher Interessierte am Beitritt zur Verbindung gehindert. Die negative Haltung katholischer Kreise ist sicherlich auch durch die wenig wohlwollende Einstellung des Innsbrucker Paulus Rusch zu den bürgerlich orientierten Studentenverbindungen mitzuerklären. Zu dieser Zeit wurden heftige Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern der Verbindung geführt. Der Streit gipfelte in der von geistlicher Seite gemachten Empfehlung, das "K" für katholisch aus dem Namen der Verbindung zu nehmen. Als Reaktion darauf erklärte die Sonnenberg die Herz-Jesu-Messe für hochoffiziell und besuchte den Gottesdienst einig Jahre regelmäßig mit großer Abordnung in vollen Farben.

Es profilierten sich auch manche der Gymnasialprofessoren, durchaus in Opposition zum Direktor, als Kritiker der Verbindung. Verführung zum Alkohol diente als Hauptargument gegen die Sonnenberg. Auch Werbung für die Verbindung in der Schule gab Anlass zu Kontroversen. Der Konflikt in der Schule gipfelte in einer schriftlichen Beschwerde an den Landesschulinspektor unter Umgehung des Dienstweges. Dies hatte eine Rüge für den bei der Sonnenberg sehr engagierten Professer Hubert Castek zur Folge. Die lange Zeit schwelende Kontroverse wurde dann nach einigen Jahren in einer Aussprache zwischen den wichtigsten Exponenten beider Gruppen im Vereinshaus beendet, wobei viele Missverständnisse aufgeklärt wurden.

…und Förderer

Sonnenberg hatte natürlich keineswegs nur Gegner. Viele Bludenzer Akademiker, namentlich die Mitglieder des CV Zirkels, zählten zu den Unterstützern. Dies beweist die große Zahl an Ehrenbandverleihungen in dieser Zeit. Gefördert wurde die junge Verbindung auch von den Kapuzinern. Durch die guten Beziehungen von Max Fritsche zur Bludenzer Niederlassung des Ordens konnte Sonnenberg ihr erstes Heim im Kloster beziehen. Es handelte sich dabei um einen mit Kohlen geheizten Raum ohne Annehmlichkeiten. Die Bude war immer offen und somit ideal für die Verbindung mit ihren vielen Fahrschülern aus den umgebenden Tälern. Ein weiteres Zeichen für die guten Beziehungen zum Orden war die Tatsache, dass die ersten Verbindungsseelsorger Pater Benvenut Kapferer und Pater Edgar Lengauer von den Kapuzienern gestellt wurden.

Aufnahme in den MKV

Die gut funktionierende Verbindung knüpfte früh Kontakte zu den anderen Vorarlberger Mittelschulverbindungen. Ein Beweis dafür ist die Abhaltung eines größeren Landesverbandstreffen mit Messe und Kommers im Jahr 1952 in Bludenz. Im Jahre 1961 beschlossen dann BC und Philisterconvent dem MKV beizutreten. Sonnenberg wurde durch Beschluss des Kartellrates in Innsbruck am 19.05.1961 zunächst probeweise für 2 Jahre in den Mittelschülerkartellverband (MKV) aufgenommen. Der Altherrenschaft standen in den ersten Jahren Dr. Pius Schneider, Mag. Max Fritsche und Prim. Dr. Arnold Mähr als Philistersenioren vor.

Die 60er Jahre – eine Hochblütezeit

Gegen Ende der 50er Jahre durchlebte Sonnenberg eine erste Durststrecke im Verbindungsleben. Mangelnde Dokumente und Zeitzeugenberichte aus dieser Zeit weisen darauf hin. Eine klare Aussage über eine zeitweise Sistierung der Verbindung kann jedoch nicht getroffen werden. 1959 übernahm der Bludenzer Internist Prim. Dr. Karl Wachter das Amt des Philisterseniors. Dr. Wachter vulgo Tilly hatte das Amt mit der ihm eigenen Tatkraft und Aktivität über viele Jahre inne und verhalft Sonnenberg nach einem Tief zu einer Zeit der Hochblüte. Für die Keilung von Schülern setzte er seinen Ruf als bekannter und geschätzter Arzt voll ein und erreichte unter anderem mit Rundschreiben an die Eltern der Gymnasiasten etc. innerhalb kurzer Zeit einen respektablen Aktivenstand von bis zu 60 Burschen und Füchsen. Auf der Bude herrschte reger, teilweise sogar täglicher Betrieb. Besonders für Fahrschüler war der Verbindungsraum – immer noch im Kapuzinerkloster – in der Mittagszeit ein wichtiger Stützpunkt; ein beliebter Zeitvertreib war das Tischtennisspiel. Besonders wichtig für nicht in Bludenz wohnhafte Schüler war die Organisation von Kosttagen für Schüler. So lud Apotheker Fritsche in den 60er Jahren über längere Zeit einen jungen Bundesbruder täglich zum Mittagessen ein. Sonnenberg hatte zu dieser Zeit auch ein hochstehendes Bildungsprogramm mit häufigen Veranstaltungen, das heute jeder Hochschulverbindung zur Ehre gereichen würde. Für schulisch schwächere Bundesbrüder gab es auf der Bude kostenlosen Nachhilfeunterricht durch einige Professoren. In dieser Zeit wurden auch eigene Wichsen angekauft. Vorher war großteils Material der Alemannia in Gebrauch. In der Korrespondenz finden sich Hinweise, dass Wichsen auch anderweitig ausgeliehen wurden. Mit den Wichsen wurde auch eine eigene Fahne angeschafft. Erste Fahnenpatin und bis heute wurde Elfi Rhomberg.

Ein weiterer Hinweis für die Aktivität und die funktionierenden Verbindungsorgane ist das fast über die gesamten 60er Jahre vorhandene komplette Archiv mit entsprechenden Tätigkeitsberichten. Ein ganz bemerkenswertes Kapitel in diesen Jahren waren die Theateraufführungen. Auf Initiative und unter Leitung des zu dieser Zeit allgemein hochgeschätzten und engagierten Paters Edgar Lengauer, der nach Pater Benvenut Verbindungsseelsorger wurde, kam es zur Gründung der Sonnenberger Theaterspielgruppe. Unter Einbeziehung verbindungsexterner Personen wurden Theaterstücke einstudiert und im Stadtsaal vorgeführt. Die Aufführung der Titel "die Hexe", "Flammen über Mexiko" u.a.m. waren ein wichtiges Gemeinschaftserlebnis für die Aktiven. In mehreren Aufführungen wurden große Gewinne gemacht, die an soziale Einrichtungen wie etwa die beschützende Werkstätte, das Altersheim Bludenz oder das Hilfswerk Tanzania gespendet wurden. Diese schauspielerischen Aktivitäten schliefen nach mehreren Jahren wieder ein. Offenbar bestehen aber personelle Übereinstimmungen mit der Jahre später gegründeten Einhornbühne Bludenz.

1971 wurde der erkrankte Philistersenior Dr. Wachter durch Mag. Walter van Dellen abgelöst. Der einige Jahre zuvor zum Dr. Cerevisiae promovierte Dr. Tilly wurde Ehrensenior. In den folgenden Jahren kam es zu Zerwürfnissen zwischen der Verbindung und dem Verbindungsseelsorger Pater Edgar. Dies hatte naturgemäß Probleme mit der Bude im Kloster zufolge.

Budenwechsel und die Herausforderungen in den 70er Jahren

Mitte der 70er Jahre ergab sich die Chance auf eine neue Bude. Der katholische Volksverein verkaufte das "Vereinshaus" an die Handelskammer und das Wirtschaftsförderungsinstitut wurde errichtet. Über Vermittlungen des Philisterseniors van Dellen erhielt Sonnenberg im ersten Stock des "Wifi" einen Raum der bis heute als Bude genützt wird. Mitte der 70er Jahre nahmen die Aktivitäten der Verbindung stets ab. Viele früher sehr engagierte Alte Herren kehrten der Sonnenberg den Rücken. Ein weiteres Problem waren die beim MKV in Wien anwachsenden Schulden. Verantwortlich dafür war die längere Zeit lückenhaft geführte Standesführung mit überhöhten Mitgliederzahlen. Mehrmals musste mit Streichungen von inaktiven Mitgliedern in der Standesliste die Notbremse gezogen werden.

Mangelnde Hilfestellung und Inaktivität der Altherren sowie in Folge mangelnde Organisation durch die Aktivitas stellten lange Zeit einen Teufelskreis dar. Es ergaben sich Schwierigkeiten bei der Keilung, die Aktiven hatten wenig Interesse an echter Verbindungstätigkeit. Zeitweise sahen manche Aktive die Bude in erster Linie als preiswerten Gastbetrieb.

Die 80er und 90er Jahre

In den auslaufenden 80er und beginnenden 90er Jahren gab es zwar einen meist durch eine hohe Zahl an Aktiven gestalteten Buden- und Verbindungsbetrieb, der aber sehr oft inhaltlich nicht couleurstudentisch geprägt war. Das Philisterkabinett unter der Leitung von Philistersenior Dr. Bernhard Jochum v. EB Sulcus hat ab 1991 mit viel Engagement die Schulden beim MKV, die durch mangelhafte Mitgliederlisten entstanden sind, abgebaut und einige bauliche Maßnahmen an der inzwischen schon abgelebten Bude im Wifi-Gebäude, Untersteinstraße 4/1.Stock, durchgeführt. Die Aktivenzahlen haben Mitte der 90er Jahre deutlich abgenommen.

Die Zeit von 1995 bis 1999

Der frisch vom Studium zurückgekehrte Mag. Gerald Fenkart v. Dr.cer. Bonsai übernahm Anfang 1995 das Philisterseniorenamt. Als Professor am Gymnasium Bludenz hatte er einen direkten Zugang zu den Schülern und nutzte diesen auch.

Die Philisterseniorenzeit begann mit einem Eklat: Kein einziger Aktiver erschien bei der ersten Kneipe! Daraufhin begann ein Aufräumen innerhalb der Aktivenschaft, wobei nach dem Pennälertag mit einigen Exzessen der gesamte Fuchsenstall entlassen wurde und auch die Burschen stark reglementiert wurden. Und plötzlich ging es wieder aufwärts!

Im Jahr 1996 gründeten die Bundesbrüder Norbert Sonderegger v. EB Säbl (Phxxxx), Jürgen Steinhauser v. Steini, MMag. Bernhard Tschann v. Dr.cer. Caesar (x) und Mag. Gerald Fenkart v. Dr.cer. Bonsai (Phx) unter der Redaktionsleitung von Dr. Martin Rusch v. Bürschte, Le die Verbindungszeitung D´r Sunnaberg`r, um die Alten Herren wieder näher zur Verbindung zu rücken und zu Besuchen bei den eigenen Veranstaltungen anzuregen. Nach 57 Ausgaben (und einigen Sondernummern) erschien D´r Sunnaberg´r im Jahr 2019 das letzte Mal, da die hohen Portokosten schwer auf der Finanzierung lagen und die fortschreitende Digitalisierung neue Kommunikationskanäle eröffnete.

In den folgenden Semestern nahm die Aktivenzahl deutlich zu. Junge, neue Schüler strömten zur Sonnenberg und mit bis zu 20 Aktiven ist die Bude immer sehr gut gefüllt gewesen. Auch inhaltlich setzten sich die Aktiven vermehrt mit dem couleurstudentischen Gedankengut auseinander und so ist es keine Überraschung, dass die Aktiven dieser Jahrgänge die stabile Grundlage des heutigen Verbindungsbetriebs sind. Besonders die langjährige Übernahme von Philisterchargen durch diese Aktivengenerationen haben die Sonnenberg nachhaltig geprägt. Der Besuch der Kartellführungsschule (KFS) des MKVs und die Übernahme von Chargen im Vorarlberger Mittelschülercartellverband (VMCV) förderten zusätzlich die studentischen Inhalte und das Verbindungsleben konnte wieder gelingen.

Die regelmäßigen Besuche bei andere n Verbindungen, hier besonders der Freundschaftsverbindung KMV Clunia Feldkirch, die seit dem Jahr 1989 freundschaftlich mit der Sonnenberg verbunden ist und die seit dem Jahr 1991 Mädchen als Vollmitglieder aufnimmt, hat den Zusammenhalt gestärkt und manch persönliche Freundschaft gestiftet.

Wissenschaftliche Abende mit dem Verbindungsseelsorger Mag. Peter Haas v. Laurentius, mit diversen Wirtschaftstreibenden und Politikern und manch geselliger Gesangsabend mit Mag. Christoph van Dellen v. EB Aspro, Le haben die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich wichtigen Themen angeregt und so das außerschulische Lernen gefördert.

Im Jahr 1999 gab es nach einem gelungenen 50. Stiftungsfest im Pfarrsaal Nüziders einen Sommer mit täglichem Budenbetrieb, der für die Beteiligten als „Summer of 99“ in die Annalen eingegangen ist. Leider auch mit nicht so angenehmen Folgen für den Philistersenior: Der Budenverlust (im Wifi-Gebäude) wurde nochmals sehr, sehr eindringlich angedroht und der Aktivenbetrieb musste danach über Monate stark reglementiert werden.

Die ehemaligen Philisterchargen Dr. Bernhard Jochum v. EB Sulcus (Alt-Phx) und Norbert Seebacher v. EB Säbl (Alt-Phxxxx) wurden anlässlich des 50. Stiftungsfests geehrt. Ihren jahrelangen Einsatz für die Gemeinschaft würdigte die Sonnenberg mit dem Ehrenband „pro meritis“. Ebenfalls 1999 durfte die Sonnenberg Mag. Alois Erhart in ihre Reihen aufnehmen. Unter dem Vulgo Alois hat er über 25 Jahre lang das nicht einfache Amt des Verbindungsseelsorgers übernommen und immer wieder z.B. besinnliche Einstimmungen auf die Adventzeit oder andere katholische Veranstaltungen unterstützt.

Die Zeit von 2000 bis 2007

Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von einem stetigen Auf und Nieder bei den Aktivenzahlen, dies aber auf einem höheren Niveau als in den 80er Jahren. Im Gegensatz zu einigen anderen Verbindungen waren fast alle  Aktiven  Schüler, einige wenige Fachhochschulstudenten unterstützten die jungen Aktiven mit Rat und Tat. Durch die Übernahme des Philisterseniorenamts durch Mag. Stephan Wiederin v. Exitus und anschließend durch Mag. Bernd Simons v. Joker wurde der Aktivenschaft die nötige Stabilität gegeben und die Aktiven durch diese Zeit geführt.

Besonders hervorzuheben sind einige Ereignisse, die die Verbindung personell stark prägten: Ehrenbandverleihungen an verdiente Mitstreiter und Bundesbrüder.

Dr. Martin Rusch v. Bürschte, Le (Redaktion D´r Sunnaberg`r), Mag. Patrick Hammerer v. Sinnlos, Le (Mitarbeit D´r Sunnaberg`r, Aktivenarbeit), Dir. Mag. Franz Fröwis v. Franz (Förderer und Promotor) und Mag. Christoph van Dellen v. EB Aspro, Le (Aktivenarbeit) erhielten das Band Sonnenbergs. Mag. Gerald Fenkart v. Dr.cer. Bonsai durfte das Band „pro meritis“ für seine Verdienste als Phx und Redaktionsleiter des D´r Sunnaberg`r annehmen.

In diesen Jahren konnte eine starke Teilnahme der Sonnenberger an den Pennälertagen des MKV beobachtet werden. Mit teilweise über zehn Bundesbrüdern stellte die Sonnenberg jährlich ein starkes Kontingent, das auch die Ausrichtung der Aktivenarbeit dieser Jahre kennzeichnete: Viele Kreuzkneipen und Besuche anderer Verbindungen in Bludenz und umgekehrt waren die Folge. Die mehrmalige Übernahme von Chargen im Vorarlberger Landesverband rundete das Bild einer blühenden Verbindung ab. Das rege couleurstudentische Leben kann im D´r Sunnaberg`r und in der Bilderchronik  nachgelesen bzw. nachgesehen werden.

Die Zeit von 2008 bis 2015

Ein neuer Philistersenior begann zu Beginn des Jahrs 2008 die Geschicke der Sonnenberg in die Hand zu nehmen. Mit jugendlichem Elan und couleurstudentischer Erfahrung aus den Jahren bei der KÖHV Leopoldina nahm er freundschaftlich, aber bestimmt, die Aktiven an seine Seite und formte die Aktivitas neu: Studentische Tugenden wurden vermehrt in den Vordergrund gestellt und seinen Lebenswunsch „Eine neue Bude für meine SOB!“ verfolgte er vom ersten Tag an. MMag. Bernhard Tschann v. Dr.cer. Caesar war in Bludenz angekommen!

Mag. Gerald Fenkart v. Dr.cer. Bonsai wurde als zweiter Sonnenberger nach dem legendären Ehrensenior Dr. Karl Wachter v. Dr.cer. Tilly wegen seines Einsatzes in vielen Bereichen der Sonnenberg 2008 zum Doktor cerevisiae promoviert.

Alexander Waller v. Ericsson, CLF erhielt für seine Verdienste rund um den Vorarlberger Landesverband und die Unterstützung der Sonnenberg in allen Belangen und auch bei Meinungsverschiedenheiten innerhalb des VMCV die Bandmitgliedschaft.

Mag. Christoph van Dellen v. EB Aspro wurde zum Ehrenburschen „pro meritis“ ernannt, da er sich über alle Maßen für die Aktiven eingesetzt hat und immer ein wichtiger und großzügiger Förderer der Sonnenberg gewesen ist.

Im Jahr 2011 wendete sich der MMag. Bernhard Tschann v. Dr.cer. Caesar zum ersten Mal an alle Sonnenberger und teilte ihnen mit, dass die Bude im Wifi-Gebäude mit 31.01.2013 geräumt werden muss, da das Gebäude verkauft worden ist. Damit ging eine seit Mitte der 70er Jahren dauernde Ära zu Ende. Klein ist die Bude gewesen, hatte eigentlich eine unbrauchbare Lage für eine Bude einer Studentenverbindung (1. Stock unterhalb einer Wohnung) und trotzdem ist sie für viele Aktivengenerationen der Inbegriff der Freiheit gewesen: Keine Kontrollmöglichkeit der Eltern, kein übermäßiges Einmischen des Philisteriums und viele unterhaltsame und feucht-fröhliche Nachmittage/Abende mit Gleichgesinnten! Aber schon im gleichen Jahr konnte eine neue Bude in der Rathausgasse 5A gefunden werden, die nach einer Statutenänderung der Sonnenberg im Jahr 2014 gekauft und bezogen werden konnte. (Die Statutenänderung ist notwendig gewesen, da ansonsten die Aktiven für die Bude gehaftet und finanziell einstehen hätten müssen. Seit damals ist der Phx der rechtliche Vorstand der gesamten Sonnenberg.) Über diesen für die Sonnenberg so wichtigen Schritt und die Finanzierung gibt es einen eigenen Bericht in dieser Festschrift.

Aber schon im Jahr 2015 hat sich herausgestellt, dass diese Bude mit seiner Einrichtung, die eher einem Geschäft geähnelt hat, nicht die Bedürfnisse eines Aktivenbetriebs erfüllt hat. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung von Mag. Christoph van Dellen v. EB Aspro konnte auch der Umbau ohne Schulden gestemmt werden, doch seit damals hat die Sonnenberg eine Bude, die zwar wieder ein wenig klein ist, aber der Sonnenberg alleine gehört!

Zu dieser Zeit wurden MMag. Bernhard Tschann v. Dr.cer. Caesar (Phx und Redaktionsleitung D´r Sunnaberg`r) und Mag. Bernd Simons v. EB Joker  (Alt-Phx) mit dem Band „pro meritis“ und dem Titel Ehrenbursch ausgezeichnet.

Leider sind in den vielen Monaten ohne eigene Bude die Aktivenzahlen stark eingebrochen, da es praktisch keine Veranstaltungen gegeben hat und das Keilen ohne Bude ein fast unmögliches Unterfangen war. Dies führte zu einer noch heute spürbaren Krise, denn die Aktivenzahlen haben sich seit damals nicht wirklich erholt.

Im Jahr 2015 ist es dann so weit gewesen, dass der Cumulativconvent der Sonnenberg MMag. Bernhard Tschann v. Dr.cer. Caesar zum (inzwischen dritten) Doktor cerevisiae ernannte. Diese (in den Statuten als höchste vorgesehene) Ehrung erfolgte für seinen langjährigen Einsatz als Philistersenior und den gelungenen Budenkauf. Ebenfalls mit dem Band Sonnenbergs geehrt wurde Mag. Gerhard Mayer v. Orest, BbW, der als Notariatssubstitut alle Verträge verhandelt und ausgefertigt hat.

Die Zeit von 2016 bis 2023

In den Jahren nach dem Budenumbau hat sich gesellschaftlich vieles geändert: Die Jugendlichen durften vermehrt mit Erlaubnis der Eltern ausgehen, die Sperrstundenregelungen für Schüler wurden gelockert und die Zahl der männlichen Schüler am Gymnasium Bludenz (der hauptsächlichen Keilschule) nahm kontinuierlich ab. Eine Keilung ist fast nicht mehr möglich gewesen. Darum trafen sich kaum mehr als fünf Aktive auf den wöchentlichen Budenabenden.

Die drei Bundesbrüder Mag. Christian Kaufmann v. EB Saufi (Alt-Phxx), DI (FH) Alexander Kurz v. EB Lewinsky (Phxxx) und DI (FH) Peter Scheffknecht v. EB Mulan (Phxxxx) wurden 2016 bzw. 2017 mit dem Band „pro meritis“ ausgezeichnet.

Im Jahr 2019 feierte die Sonnenberg das 70. Stiftungsfest, welches mit sehr vielen Besuchern aus Nah und Fern ein gelungenes Fest gewesen ist. Dabei wurde einem hoch verdienten Alten Herrn die Ehrung „pro meritis“ überreicht: Dr. Erich Vonblon v. EB Ares, der über viele Jahre Philistersenior gewesen ist und seit über 20 Jahren zu den beständigsten Besuchern der Verbindungsveranstaltungen gezählt hat.

Doch schon im nächsten Semester überraschte die Krankheit Corona die ganze Welt und beendete damit das noch existierende Budenleben für viele Monate. Die letzten noch aktiven Aktiven konnten keine Spefüchse finden und so alterte die Aktivitas mit jedem Semester bedenklich. Alle Veranstaltungen (außer dem Stiftungsfest und dem Weihnachtskommers) wurden in den Folgejahren eingestellt, denn es gab keine ausreichende Besucherzahl mehr, um den Aufwand der Organisation zu rechtfertigen.

Die Zeit von 2024 bis heute

Erst im Jahr 2023 begann die Sonnenberg wieder zu wachsen. Die Heimkehr von Studenten, die in der Corona-Zeit ihr Studium nicht beenden konnten, und die Aufnahme von aktiven Couleurstudenten aus Innsbruck hat die Talfahrt bei den Aktivenzahlen gestoppt. Dies ist natürlich nur eine vorübergehende Hilfe, denn das Ziel muss ein Aktivenbetrieb mit Schülern der naheliegenden Schulen sein. Aber derzeit sieht es nach einigen tristen Semestern wieder hoffnungsvoll aus.

Im Frühjahr 2024 hat der Verbindungsseelsorger Mag. Alois Erhart v. Alois nach 25 Jahren sein Amt an Dompfarrer MMag. Fabian Jochum v. Domingo, CLF übergeben, der schon seit einigen Semestern ein gern gesehener Gast und Redner bei diversen Veranstaltungen gewesen ist und daher das Band der Sonnenberg erhalten hat.